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kleine Grünanlage an der Stadtmauer mit Brandenburger Törle

Die ehemalige Badggasse und das Brandenburger Törle

Seit dem Mittelalter sind öffentliche Badehäuser bekannt. Jede Stadt hatte in der Regel eine Badgasse oder –straße.

In einer Zeit, zu der es in Privathäusern noch keine Bäder gab, stellten sie der Einwohnerschaft Zuber oder Holzwannen zur Verfügung. Ab 1503 sind in Gaildorf zwei Badstuben in der Badgasse (heute ein Teil der Kirchstraße) nachweisbar. Das Wasser für den Betrieb der Badstuben wurde mit Ledereimern aus dem Kocher geschöpft.

Das "Brandenburger Törle" bildet am hinteren Ende der Kirchstraße einen Durchgang zur Mauerstraße. Der Name geht vermutlich auf den Einmarsch eines 600 Mann starken brandenburgisch-preußischen Bataillons im Dezember 1713 zurück, dass die Stadt für zwei Monate besetzt hielt.

Nach dem Tod des letzten Schenken von Limpurg beanspruchte der preußische „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. den Limpurger Besitz. Seine Besitzübernahme verlief nicht so problemlos wie erhofft, da die Limpurgischen Erbtöchter und ihre Ehemänner mit diesem Vorgehen nicht einverstanden waren. Sie riefen den Kaiser in Wien um Vermittlung an. Dieser erwirkte zunächst nur den Abzug des Heeres. Der Streit ums Erbe endete erst nach 32 Jahren mit einem Vergleich.

Das Brandenburger Törle ist ein Durchgang zum Kocher in der Stadtmauer.